1963: Politisch-religiöse Spannungen zwischen der katholischen Staatsmacht und dem überwiegend buddhistisch geprägten Volk Südvietnams lösen die “Buddhistenkrise“ aus.
Am 11. Juni 1963 setzt sich der buddhistische Mönch
Thich Quang Duc mitten auf einer belebten Kreuzung in Saigon selbst in Brand, um gegen das Regime unter
Präsident Ngo Dinh Diem und seiner Schwägerin – der „First Lady“ – Madame Nhu zu demonstrieren. Mit ihren zynischen Kommentaren löst Nhu eine Welle der Empörung aus.
Ein Foto von der Verbrennung wird zur medialen Ikone.
[HAUT] ist eine multimediale Theaterperformance entlang der Oberflächen medialer Selbstinszenierung. Die menschliche Haut symbolisiert hierbei die Grenze zwischen Innen und Außen, zwischen Ich und Welt - als Ort des Ausdrucks und des Eindrucks, des Durchdringens und der Transzendenz im Spannungsfeld zwischen persönlicher Authentizität und sozialer, bzw. medialer Rezeption. Exemplarisch werden hierbei verschiedene historische Fälle politischer Selbstverbrennungen in den Blick genommen und auf ihren mythologischen Gehalt hin untersucht.
“Und nachdem diese meine Haut zerschlagen ist, werde ich ohne mein Fleisch Gott sehen.”
- Hiob 19:26
„Niemand bestraft mit dem Feuer außer der Herr des Feuers”
- Imaam Abu Daawud
„I would clap hands at seeing another monk barbecue show“
- Madame Nhu
gefördert durch Amt für Kultur und Denkmalschutz, Landeshauptstadt Dresden und Stiftung Äußere Neustadt, Dresden
In Kooperation mit den Landesbühnen Sachsen
Dionysos, ein Wanderprediger aus Lydien gastiert in der griechischen Hauptstadt Theben. In den Wäldern werden seine ausschweifenden Feste gefeiert. König Pentheus fühlt sich bedroht.
Wer ist der Fremde? Was will er hier? Und warum muss er ausgerechnet vor meiner Haustür feiern?
Pentheus ist entschlossen, dem selbsternannten Gott Einhalt zu gebieten. Eine Entscheidung für die er mit seinem Leben bezahlen wird.
Vor dem Hintergrund einer sich mehr und mehr an den Maßstäben der Aufmerksamkeitsökonomie orientierenden Medienwelt und der politischen Tendenz zu Populismus und öffentlichem Spektakel hinterfragt „Dionysos Rex“ unser Verhältnis zu Macht und Unterhaltung.
Wer ist Dionysos? Hinter welcher Maske versteckt sich der Gott aus der Fremde? Stellt seine Religion eine gesellschaftliche Gefahr dar oder liegt in der ekstatischen Selbstvergessenheit auch ein befreiendes Moment?
Das dionysische Versteckspiel entwickelt sich so zur Auslotung der Grenzen zwischen Subjekt und Objekt, Rationalität und Wahnsinn, königlicher Souveränität und kollektiver Ekstase.
Nicht zuletzt thematisiert „Dionysos Rex“ auch die gesellschaftliche Stellung von Religion und Spiritualität.
Kann Glaube nur Fundamentalismus und Zerstörung zur Folge haben oder bietet er auch die Möglichkeit zur Kanalisierung gesellschaftlicher Spannungen und zum karnevalesken Umgang mit autoritären Herrschaftsverhältnissen?
„Dionysos Rex“ - nach Euripides’ „Die Bakchen“ (unter Verwendung folgender Autor_Innen: Euripides, Raoul Schrott, Lou Andreas Salomé, Norbert Bolz, Thomas Mann, Johann Wolfgang Goethe, Das Unsichtbare Kommitee)
Mitwirkende:
Iven Fenker
Clara Luna Deina
Teresa Finke
Regie: Damian Popp, Jonathan Strotbek
Text: Jonas Schilling
Musikalische Leitung: Sophiemarie Won
Musikerinnen: Eva-Maria Schwerdtner, Jonas Schilling
Kostüm: Janina Höschler
Ich bin Damian Popp *1988, Kind einer Bergbau-Familie in vierter Generation.
Mit der Arbeit unter Tage bin ich lediglich über die Erzählungen meines Vaters und Großvaters in Berührung gekommen, die ich immer für “Bergmannsgarn” gehalten hatte. Doch je öfter ich mit Bergleuten rede scheint es, als könnten die fantastischen Märchen die dort unten passierten tatsächlich wahr sein.
Nun geht das “Steinkohlezeitalter” des Ruhrgebiets 2018 zu Ende und die Relikte des Bergbaus bleiben übrig: Das Leben und Schaffen unserer Eltern, Groß- und Urgroßeltern, unter und über Tage. Die Hinterlassenschaften liegen wie ausgebreitet vor uns und wir fangen an, über die vergangene und zukünftige Verantwortung zwischen Aufschwung und Zerstörung nachzudenken, die uns und das Ruhrgebiet prägt(e).
Das Stück “Bergmannsgarn” fängt das Leben der Bergleute ein, in dem Realität und Fiktion, Mythen und tägliche Rituale anfangen zu verschwimmen. Was geschieht wenn wahre Ereignisse zu Erzählungen werden, zu Geschichten, zu Liedern, diese wiederum zu Mythen und vielleicht am Ende in Vergessenheit geraten?
Was könnte uns mit Ende dieser Ära verloren gehen und was könnten wir aus ihr lernen?
Gefördert durch: NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kulturbüro Essen, Regionalverband Ruhr
“THE WEDDING/ Die Hochzeit/ düğün” ist eine deutsch-türkische Theaterproduktion, die sich im Rahmen einer fiktiven deutsch-türkischen Hochzeitsfeier mit dem Verhältnis und der gemeinsamen Geschichte der beiden Staaten auseinandersetzt.
Die Gäste sind da, das Essen vorbereitet, die Musik läuft. Nur eins fehlt: Das Brautpaar.
Unbeirrt von der Tatsache der fehlenden Hauptfiguren, beschließen die Gäste, die Hochzeitsfeier trotzdem durchzuführen.
Orientierungsfrage für das Theaterstück ist nicht allein die Auseinandersetzung mit den kulturellen sowie gesellschaftlichen Unterschieden der beiden Nationen und den zunehmenden nationalistischen Tendenzen in beiden Ländern, sondern vor allem die Frage, wie eine Begegnung von Menschen aus Deutschland und der Türkei jenseits von Vorurteilen und Rassismus möglich ist.
Das Stück ist eine Koproduktion des Kollektivs MËHRTYRER (Berlin/Essen) und einer freien Gruppe um das Theater Entropi Sahne in Istanbul. In Kooperation mit MAViBLAU. Das Stück wurde im Herbst 2018 in Istanbul entwickelt.
mit:
Irem Aydın
Ilgıt Ucum
Dilşad Budak-Sarıoğlu
Jonathan Strotbek (Puppenspiel)
Jonas Schilling
Damian Popp
Nazmi Sinan Mıhçı (Puppenspiel)
Amelie von Godin
Gefördert durch: BA Pankow/ FB Kunst & Kultur, Heinrich-Böll-Stiftung, Museum Europäischer Kulturen, MAViBLAU
Mit freundlicher Unterstützung: Kulturbüro Bochum, Kulturbüro Essen, vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen der Individuellen Künstlerinnen- und Künstlerförderung, einem Projekt der ecce GmbH.
!!! Karten HIER!!!
Eine Gruppe Individuen in einem Raum. Gerüche, Getuschel, Langeweile. Sartres Hotel im 21. Jahrhundert:
Ein vergessener Keller.
Ein Hobbyforum im Darknet.
Dunkle Körper, abgestellte Gegenstände und routinekonservierte Gesprächsfetzen werden zu Projektionsflächen eines perversen Rituals.
Der Marquis hat seine Augen überall.
Ein Festkörper: der Sockel einer Statue, die sich nicht anheben lässt.
Darauf liegt ein Mensch.
Ein blaues Notlicht markiert den Ausgang.
Fick mich, Du Opfer.
Etwas dreht sich im Kreis.
Wetter gestern war nicht so.
Oder auch anders.
Da steckt man ja oft einfach nicht drin.
Wie ist das Verhältnis von bürgerlicher Normalität und sexueller Ausschweifung?
Ist der Sadist pervers oder die Situation? Und wer beobachtet das Ganze?
Performance nach Motiven von Marquis de Sade
mit
Damian Popp
Jonathan Strotbek
Danilo Andrés
Jonas Schilling
Werkstattmacherinnen:
Mona Magdalena Bittner
Eine Produktion von MËHRTYRER in Zusammenarbeit mit
Werkstattmacher e.V. und LOFFT – DAS THEATER.
Gefördert von der Stadt Leipzig.
< OBJEKT <--> LIEBE <--> SEX <--> MENSCH >
Rationalität und Beschleunigung, Schubladen und Schnittmuster finden sich sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privaten. Die heteronormative Beziehung zwischen zwei Menschen ist am Ende.
Dings-Bums versammelt erstmalig verschiedene Denkansätze zum Thema Liebe zum Objekt.
Internationale Gäste wie Erika Eiffel geben einen Einblick in das komplexe Verhältnis zwischen Gegenstand und Individuum.
Objekt - Liebe - Mensch:
Gildas Coustier - Figurenspieler und Objektophilologe
Nur mit „mon trésor“ kann ich in den siebten Himmel sein. Ein objektophiles coming out an Bord eines A380.
Sex ohne Körper - der Dildo 2.0 macht es möglich:
Friedericke Miller - Dildoverkäuferin und Sextoyforscherin gibt einen Einblick in ihre Forschung über den Dildo 2.0. Eine Zukunftvision über eine Sexualität ohne Körper.
Object Porn:
Konstantin Hartling und sein Assistent. Die Zukunft der Pornografie liegt nicht im Menschen, sondern in Gegenständen als Protagonisten.
Club of Halbwissen:
MËHRTYRER präsentieren den Club of Halbwissen, eine Tought Kitchen, zum Thema: Zukunft der Sexualität.
Silly SilkemZ:
Erika Eiffel, Gründerin der Website Objectum Sexuality Internationale, präsentiert zum ersten Mal ihre Performance „Silly Silk“
Moderation: Jarnoth als „Miss Braucht“ & Kurt Baumbecker
Tanztheater- und Performanceprojekt in den ältesten Schrebergärten Leipzigs.
In unserem neuen Stück Schrebers Visionen beschäftigen wir uns mit dem Leben und Wirken von Daniel Gottlob Moritz Schreber, dem Namensgeber für die beliebten Schrebergärten. Seine medizinischen Schriften und Ratgeber zur Kindererziehung waren zwar revolutionär für die damalige Zeit des 19. Jahrhunderts, sind aber für uns aus heutiger Sicht fanatisch einschränkende Erziehungsmethoden. In seinen Werken, wie Erziehung zur Schönheit durch naturgetreue und gleichmäßige Förderung normaler Körperbildung […] wird Schrebers gradlinige geordnete Vorstellung von der Gesellschaft deutlich, welche sich auch in der Struktur der Kleingärten widerspiegelt.
In einem Rundgang durch die Kleingartenanlage des Kleingärtnermuseums und des Vereins Dr. Schreber erlebt das Publikum in den einzelnen Parzellen Aspekte des schreberschen Familienlebens, Auseinandersetzungen mit seiner Philosophie sowie aktuelle Tendenzen im Umgang mit gesellschaftlichen Normen. Zwischen Idylle und Skurrilität wechseln die geschaffenen Situationen stetig und sollen die ZuschauerInnen mit unterschiedlichen Eindrücken und Fragen in die Sommernacht entlassen.
Produktion und Choreographie: Ramona Lübke, Claire Wolff, Anja Dietzmann, Ronny Hoffmann
Dramaturgie: Damian Popp
TänzerInnen: Ramona Lübke, Claire Wolff, Anja Dietzmann, Ronny Hoffmann
Gasttänzerin: Lilian Mosquera
Schauspielerin: Ingeborg Wolff
Puppenspieler: Jonathan Strotbek
Sängerin: Paula Rohde
Musiker: Hansi Noack (Violine), Damian Popp (Schlagzeug)
Kostümbild: Marianne Heide
Bühnenbild: Robert Schiller
Licht, Video und Ton: Thomas Achtner, Rene Heinrich
Marter f. Mhd. marter(e), martel „Blutzeugnis“ neben mhd. marterae, marteloere m. „Märtyrer“, ahd. martyra, martira, mart(e)re neben martirari m. Entlehnt l. (christlich) martyrium n. und l. martyr m. Dieses aus gr. martyr m. „Zeuge“ (zu *mer- „erinnern“), kirchlich „Blutzeuge“ und davon abgeleitet gr. martyrion n. „Blutzeugnis“. Das abgeleitete Verb martern, mhd. marter(e)n, marteln, ahd. mart(i)ron ist zunächst ausschließlich religiös gemeint und wird erst später verallgemeinert.
MËHRTYRER ist ein Theater-Kollektiv aus Berlin und Essen. Das Kollektiv beschäftigt sich mit modernen und alten Mythen, mit Medien und anderen Oberflächen.
Damian Popp
*1889 in Braunau am Inn
Nach dem Studium der Malerei in Prag verbrachte Popp 2 Jahre auf einem Handelsschiff.
Infolge einer schweren Siphylis-Erkrankung, die ihn für 7 Wochen an seine Hängematte kettete, entschied er sich, fortan sein Leben der Promiskuität und dem Theater zu widmen.
Seitdem ist er unglücklich.
Jonathan Strotbek
*2 v.Chr. in Aleppo
Sohn eines Rabbiners und einer Straßenhure. Persönlicher Freund von Jesus Christus.
Nach einer gescheiterten Homo-Ehe mit einem gnostischen Eremiten, entschied er sich für
das Handwerk des Perückenknüpfers.
Seitdem ist er wahnsinnig.
Jonas Schilling
*2387 in COL357a
Als Petrischalen-Experiment eines entfernten Mengele-Verwandten in eine trotzkistisch lebende Mars-Kolonie hineingeboren, entschloss sich Schilling nach einem anstrengenden Tag auf den Kartoffelfeldern die Sonnenstürme zu beobachten.
Seitdem ist er tot.
Jonathan Strotbek
Eitelstraße 82
10317 Berlin
Jonathan Strotbek
Damian Popp
Jonas Schilling
Quelle: eRecht24
Haftung für Inhalte
Als Diensteanbieter sind wir gemäß § 7 Abs.1 TMG für eigene Inhalte auf diesen Seiten nach den allgemeinen Gesetzen verantwortlich. Nach §§ 8 bis 10 TMG sind wir als Diensteanbieter jedoch nicht verpflichtet, übermittelte oder gespeicherte fremde Informationen zu überwachen oder nach Umständen zu forschen, die auf eine rechtswidrige Tätigkeit hinweisen. Verpflichtungen zur Entfernung oder Sperrung der Nutzung von Informationen nach den allgemeinen Gesetzen bleiben hiervon unberührt. Eine diesbezügliche Haftung ist jedoch erst ab dem Zeitpunkt der Kenntnis einer konkreten Rechtsverletzung möglich. Bei Bekanntwerden von entsprechenden Rechtsverletzungen werden wir diese Inhalte umgehend entfernen.
Haftung für Links
Unser Angebot enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Links umgehend entfernen.
Urheberrecht
Die durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers. Downloads und Kopien dieser Seite sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Soweit die Inhalte auf dieser Seite nicht vom Betreiber erstellt wurden, werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Insbesondere werden Inhalte Dritter als solche gekennzeichnet. Sollten Sie trotzdem auf eine Urheberrechtsverletzung aufmerksam werden, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Inhalte umgehend entfernen.